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Musikproduktion

Was sind Signalprozessoren? (erklärt in 2 Minuten)

Digital Signalprocessor Analog Signalprocessor

Wir alle nutzen Signalprozessoren ständig, doch nur die wenigsten wissen, was es mit Signalprozessoren genau auf sich hat. Lass es uns also in den kommenden paar Minuten herausfinden, was Signalprozess sind, wozu man sie benötigt, und wie man sie benutzt. 

Was sind Signalprozessoren?

Signalprozessoren verändern die Form von Audiowellen. Sie können für alle Instrumente und die eigene Stimme angewandt werden und können digitale oder analoge Geräte sein. Signalprozessoren werden dafür verwendet, den generellen Klang zu verändern. Sie werden sowohl Live (zum Beispiel auf Bühnen), als auch im Studio genutzt. 

Natürlich ist das nur die kürzeste Kurzform der Antwort. Wenn du wissen möchtest, wie du Signalprozessoren zielgerichtet einsetzt, um noch bessere Musik zu erschaffen, lass uns nun tiefer  in das Thema „Signalprozessoren“ eintauchen. 

Bevor wir uns die Frage stellen, was der Unterschied zwischen digitalen und analogen Signalprozessoren ist, sehen wir uns zunächst die bekanntesten Einsatzweisen und Arten der Signalprozessoren an. 

Der Equalizer

Fast jedem von uns ist der Equalizer ein Begriff. Der Equalizer ist ein Signalprozessor, der bestimmte Frequenzbereiche betont beziehungsweise leiser macht. Ein bekanntes Einsatzbeispiel des Equalizers ist z.B. beim „Bass-Boosten“. Hierbei werden die unteren Frequenzen deutlich lauter wiedergegeben, während die höheren Frequenzen entweder nicht verändert, oder, um den Effekt zu verstärken, sogar vermindert werden. 

Ein weiterer großer Einsatzbereich kommt dem Equalizer beim Mixing und Mastering zu. Auch hier wird durch den geschickten Einsatz von betonten Frequenzbereichen der gewünschte „Sound“ kreiert. 

Wenn du mehr über den Equalizer und seine Funktionsweise erfahren möchtest, kannst du dir dieses Video anschauen: 

Filter und Effekte

Wenn beispielsweise ein DJ vor einem Drop die hohen Frequenzen rausfiltert, ist auch dies der Einsatz von einem Signalprozessor. 

Häufig genutzte Filter und Effekte sind zum Beispiel Hall, Echos oder der häufig im Hard Rock benutzte Wah-Filter. Während der Wah-Filter vor allem bei Gitarren eingesetzt wird, können die allermeisten Filter mit vielen Instrumenten genutzt werden. 

Die meisten Filter und Effekte werden sowohl im Studio genutzt, um zum Beispiel einen Hall auf die Stimme zu transportieren, aber auch Live werden Filter häufig benutzt, um als DJ vor dem Drop beispielsweise mehr Spannung zu erzeugen. 

Als Beispiel für das Wah-Pedal kannst du dir dieses Video anschauen:

Kompressoren

Kompressor-Effekte werden sehr häufig im Studio bei Aufnahmen genutzt. Die Funktion von Kompressoren ist es, extreme Frequenzbereiche herauszufiltern. 

Dies hat den Grund, dass diese Bereiche sehr häufig äußerst unangenehm und schmerzvoll in den Ohren sind. Um zu verhindern, dass in Alben, Singles oder sonstigen Aufnahmen eben diese Frequenzen vertreten sind und damit das Erlebnis der Hörer beeinträchtigt, werden Kompressoren als Signalprozessoren verwendet. 

Noise Gates

Noise Gates werden verwendet, um Umgebungsgeräusche aus Aufnahmen oder bei Konzerten herauszufiltern. Sie funktionieren so, dass man einen Geräuschpegel festlegt, ab dem ein Geräusch oder Klang tatsächlich wiedergegeben werden soll. Wenn man beispielsweise einen Geräuschpegel von 10 Dezibel als Pegel angibt, so werden alle Geräusche, die keine Lautstärke von 10 Dezibel erreichen, nicht wiedergegeben. 

Noise Gates hatten deswegen insbesondere in der Aufnahmetechnik einen revolutionären Einfluss, da es mit den Noise Gates nun möglich ist, Aufnahmen ohne Grundrauschen und Umgebungsgeräusche aufzunehmen. 

Den drastischsten Unterschied zwischen einer Aufnahme ohne dem Einsatz von Noise Gates und mit dem Einsatz von Noise Gates ist in der Stille zu sehen. Wie hört sich die Aufnahme vor beziehungsweise nach einem Track an? 

Insbesondere bei alten Aufnahmen wird man ein Grundrauschen hören, während es bei neueren Aufnahmen bei „Stille“ tatsächlich zu 100% still ist, den Noise Gates sei Dank. 

Auch hier kannst du dir direkt das passende Video anschauen:

Jetzt haben wir uns einige der am häufigsten genutzten Signalprozessoren angeschaut. Nun lass uns schauen, welche Unterschiede es zwischen Digitalen und analogen Signalprozessoren gibt, welche Vorteile die unterschiedlichen Prozessoren jeweils haben und welche Option die beste für dich sein könnte. 

Zunächst einmal müssen wir unterscheiden zwischen analogen und digitalen Prozessoren. 

Was sind analoge Signalprozessoren?

Analoge Signalprozessoren sind alle Prozessoren, bei denen tatsächlich etwas physisch in den Tonwellen verändert wird. Analoge Signalprozessoren sind die Art von Signalprozessor, mit der damals alles losging. Heute sind vor allem beispielsweise bei Gitarren die Guitar Pedals Beispiele für analoge Signalprozessoren. 

Aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung werden viele analoge Signalprozessoren nach und nach von digitalen verdrängt, wobei bestimmte Effekte und Sounds nur mit analogen Signalprozessoren kreiert werden können. 

Was sind digitale Signalprozessoren?

Bei digitalen Signalprozessoren werden, wie der Name bereits vermuten lässt, Soundwaves digital verändert. Dies passiert bei digitalen Signalprozessoren meist über eine Software. Die Software fängt meist damit an, die aufgenommenen Soundwaves auf null zu stellen, um diese dann künstlich zu verändern. In den letzten Jahren wird der Einfluss digitaler Signalprozessoren immer stärker, da es generell mehr Computer gibt und des Weiteren die Entwicklung von Software in den letzten Jahren und Jahrzehnten rasant besser wurde. 

Jetzt kennst du die groben Eigenschaften von analogen und digitalen Signalprozessoren, doch welche Art von Prozessor ist optimal für dich und deine Bedürfnisse geeignet? Lass es uns jetzt herausfinden. 

Analoge vs. Digitale Signalprozessoren:

Vorteile von analogen Signalprozessoren:

Qualität: Wenn dir ein möglichst natürliches, klares und unverfälschtes Klangbild wichtig ist, sind analoge Signalprozessoren die richtige Wahl für dich. Sie verändern den Klang nicht künstlich, sondern zu 100% natürlich. 

Charakter: Wenn dir ein starker Charakter deiner Musik wichtig ist, bist du ebenfalls bei analogen Signalprozessoren richtig aufgehoben. Sie sind die „ursprünglichen“, aus ihnen hat sich alles entwickelt. 

Vintage-Feeling: Wenn du ein „Vintage-Feeling“ erzeugen möchtest, sind analoge Signalprozessoren die richtige Wahl für dich. Das ist genauso, wie wenn du eine alte Kamera mit Film mit einer neueren Digitalkamera vergleichst.

Vorteile von digitalen Signalprozessoren:

Effizienz: Mit einer Software kannst du teilweise tausende Effekte und Signalprozessoren anwenden. Diese unendliche Menge an Möglichkeiten ist extrem angenehm, da du nur einen Prozessor dafür benötigst. 

Preis: Digitale Signalprozessoren sind weitaus günstiger als analoge, da du selbst in vielen kostenfreien Musikprogrammen die Basisfunktionen bekommst. Falls du also ein niedriges Budget hast, oder du einfach auf Geld achtest, werden digitale Signalprozessoren die bessere Wahl für dich sein. 

Platz: Für digitale Signalprozessoren benötigst du nichts weiter als deinen PC. Das spart dir wertvollen Platz. 

Power: Digitale Signalprozessoren haben die Eigenschaft, sehr kraftvoll zu sein. Du kannst dich in deiner Kreativität frei entfalten, da dir durch die große Menge an Optionen faktisch keine Grenzen gesetzt sind. 

Details: Du kannst digitale Signalprozessoren weitaus genauer einstellen als analoge. Dadurch kannst du präziser arbeiten. 

Nachteile von analogen Signalprozessoren:

Preis: Um eine Reihe an Effekten und unterschiedlichen Filtern benutzen zu können, musst du bei analogen Signalprozessoren auf teils sehr hohe Preise gefasst sein. 

Platz: Um analoge Signalprozessoren zu lagern, benötigst du zwangsläufig Platz, während digitale Signalprozessoren keinerlei Platz in Anspruch nehmen. 

Effizienz: Wenn du mit vielen verschiedenen Effekten und Prozessoren gleichzeitig arbeiten möchtest, solltest du eher zu digitalen Signalprozessoren greifen.

Power und Details: Die meisten analogen Signalprozessoren haben beschränkte Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Des Weiteren sind sie in den allermeisten Fällen wesentlich ungenauer als digitale. 

Nachteile digitaler Prozessoren

Verfälschung: Dadurch, dass Effekte künstlich im Nachhinein hinzugefügt werden, werden die Tonspuren automatisch verfälscht. Wenn dir Originalität und Natürlichkeit wichtig ist, solltest du eher zu analogen Prozessoren greifen. 

„Nicht Original“: Um es mit Fotos zu vergleichen: Man kann ewig an Bildern rumarbeiten, um sie Vintage aussehen zu lassen, dennoch wird das „Feeling“ nicht das gleiche sein, wie bei echten „Vintage“ Fotos aus einer alten Kamera mit Film. Ähnlich ist es mit Signalprozessoren, das tatsächlich originale Ergebnis erhält man nur durch analoge Prozessoren. 

Zusammenfassung und Fazit:

In diesem Artikel haben wir uns die Eigenschaften von Signalprozessoren angeschaut. Ebenfalls haben wir die Unterschiede, sowie die Vorteile und Nachteile von digitalen und analogen Signalprozessoren herausgefunden. 

Die Frage bleibt, was du für dich benutzen solltest. Hierzu gibt es keine klare Antwort, da du für dich selbst entscheiden solltest, was dir persönlich wichtig ist. Wenn dir vor allem der Preis wichtig ist, solltest du dich eventuell eher für digitale Signalprozessoren entscheiden, wenn dir die Originalität und der Flair deiner Musik am Herzen liegt, und du alles unverfälscht haben möchtest, solltest du eher nach analogen Signalprozessoren Ausschau halten. 

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