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Musikproduktion

Braucht man eine Grafikkarte für die Musikproduktion? In 2 Minuten erklärt

digital piano and PC with music recording software

Grafikkarten sind im Moment die gefragteste Komponente in Computern. Teilweise bezahlt man für gute Grafikkarten mehr als das doppelte bis dreifache vom „normalen“ Preis. 

Natürlich stellt sich nun die Frage, ob man auch für die Produktion von Musik eine Grafikkarte benötigt. 

Brauche ich eine Grafikkarte für die Musikproduktion?

Grafikkarten werden benötigt, um jegliche Art von Bildern auf Computern anzuzeigen. Deswegen benötigt man eine Grafikkarte für die digitale Produktion von Musik, weil man sonst weder das Programm an sich, noch zum Beispiel Effekte sehen kann. Du benötigst jedoch keine High-End Grafikkarte für deine Musikproduktion. 

Natürlich ist das nur die Kurzantwort. 

Wenn du darüber hinaus wissen möchtest, was genau die Grafikkarte bei deiner Musikproduktion macht, worauf es bei der Zusammenstellung deiner Technik noch viel mehr ankommt und, wie du alleine durch die technischen Komponenten eine Menge an Zeit und Geld sparen kannst, bist du hier genau richtig. 

Grafikkarten und warum ich sie für meine Musikproduktion benötigte

Zunächst stellt sich die Frage, warum genau man überhaupt eine Grafikkarte für die Musikproduktion benötigt. 

Grafikkarten werden dafür benötigt, jegliche Art visueller Inhalte auf deinem Computer darzustellen. Es ist also zwingend notwendig für dich, eine Grafikkarte zu haben, wenn du auf deinem Computer Bilder und Videos abspielen und anzeigen möchtest. 

Vielleicht stellst du dir nun die Frage: „Ich möchte Musik produzieren, da brauche ich ja gar keine Bilder und Videos, oder?“

Die einfache Antwort: Doch. Natürlich produzierst du mit deinem Musikprogramm erst einmal Musik, aber dein Musikprogramm an sich ist grafisch aufgebaut. 

Alles, was du an Programmoberfläche siehst, sind Bilder und Videos. Aus diesem Grund benötigst du zwangsläufig eine Grafikkarte für die Produktion von Musik. 

Grafikkarte ist nicht gleich Grafikkarte

Wenn du nach den besten Grafikkarten suchst, wird dir schnell auffallen, wie teuer diese sind. Deswegen wollen wir uns nun anschauen, welche Art von Grafikkarte du für die Produktion deiner Musik haben solltest. 

Zunächst musst du wissen, dass in deinem Computer automatisch immer eine Grafikkarte eingebaut ist. (Auch, wenn diese bei zum Beispiel Workspace PCs nicht stark sind.) 

Da du für das Produzieren allerdings fast nie wirklich anspruchsvolle Aufgaben hast, für die du eine starke Grafikkarte benötigst, reicht die Grafikkarte, die du sowieso schon hast eigentlich für fast alles aus. 

Jetzt ist natürlich die Frage: Wann benötige ich eine (noch bessere) externe Grafikkarte?

Du solltest dir dann eine noch leistungsstärkere Grafikkarte kaufen, wenn du mit deiner jetzigen Probleme im Workflow hast. 

Wenn dich zum Beispiel lange Wartezeiten nerven, kann das unter anderem an fehlender Grafikleistung liegen. Natürlich macht es dann in diesem Falle Sinn, in eine noch bessere Grafikkarte zu investieren. 

Wann macht es keinen Sinn, deine Grafikkarte upzugraden?

Auch diese Antwort ist ganz simpel. Es macht dann keinen Sinn, eine bessere Grafikkarte zu kaufen, wenn die Leistung deiner jetzigen vollkommen ausreichend ist. Wenn du dich derzeit überhaupt nicht mit Ladezeiten rumschlägst und alles quasi sofort lädt, dann musst du natürlich auch nicht upgraden. 

Tipp: Ein Upgrade macht immer dann Sinn, wenn es sich positiv auf deinen Workflow auswirkt. Wenn du allerdings durch das Upgrade keinerlei Verbesserung (entweder gleiches Resultat in weniger Zeit oder bessere Resultate in gleicher Zeit) merkst, solltest du nicht upgraden. Dann ist es Geldverschwendung, in besseres Equipment zu investieren. 

Bevor wir uns anschauen, auf welche anderen Komponenten du ebenfalls achten solltest, wollen wir zunächst die Frage stellen, was eigentlich die Haupteinsatzbereiche der Grafikkarte in der Musikproduktion sind:

Welche Aufgaben hat die Grafikkarte bei der Musikproduktion?

Wie bereits erwähnt, ist eine der Aufgaben einer Grafikkarte, dein Musikprogramm überhaupt anzuzeigen. Darüber hinaus haben Grafikkarten allerdings noch einige weitere Aufgaben, die wir uns jetzt einmal anschauen werden:

Wenn du mit digitalen Aufnahmeprogrammen wie zum Beispiel Ableton, Pro Tools, Logic Pro arbeitest, kannst du deine Aufnahmen im Nachhinein mit sogenannten digitalen Signalprozessoren in der Bearbeitung verändern. 

Wenn du einen detaillierten Blick auf die Signalprozessoren werfen möchtest, kannst du hier klicken. 

Die Signalprozessoren sind häufig sehr grafikintensive Aufgaben, für die du eine gute Grafikkarte benötigst. 

Um dir einen besseren Einblick zu geben, hier ein paar Beispiele für Effekte und, warum sie viel Grafikleistung beanspruchen. 

Equalizer

Hier kannst du die Lautstärke für verschiedene Frequenzbereiche individuell anpassen. Wenn du zum Beispiel ein klassisches Werk bearbeiten möchtest, wirst du zum Beispiel weniger Bass benötigen als bei moderner Hip-Hop und Trap Musik, bei der du den Bass wahrscheinlich noch lauter machst. 

Die meisten Programme bieten hierbei an, dir den Effekt (+ die daraus resultierenden Höhen) direkt grafisch in Echtzeit anzuzeigen. Wenn du also die Höhen lauter machst, wirst du es beim Hören der Musik auch grafisch gezeigt bekommen, dass die Höhen lauter als die Tiefen sind. (Andersrum ist es natürlich umgekehrt, aber vom Prinzip her genauso.)

Um die gesamten Effekte anzeigen zu können, wird natürlich eine Sache benötigt: Grafikleistung. Hierbei kann ich dich aber beruhigen, da die nötige Leistung quasi von jedem PC aufgebracht werden kann. 

Limiter

Hierbei wird die Lautstärke einer Aufnahme auf einen Pegel limitiert. Wenn du in dem Musikprogramm deiner Wahl einmal ausprobierst, eine Aufnahme deutlich in der Lautstärke zu limitieren, hörst du das natürlich sofort. 

Gleichzeitig hast du aber auch hier die Möglichkeit, dir beispielsweise eine Darstellung (inklusive) Pegel in Echtzeit anzuzeigen. Auch hier benötigt dein Computer Grafikleistung, jedoch ist auch hier die benötigte Leistung so gering, dass du mit jedem halbwegs modernen Computer kein Problem hast. 

Compressors

Auch bei diesem sehr häufig genutzten Effekt kannst du dir die Auswirkungen grafisch präsentieren lassen, aber auch hier ist die benötigte Grafikleistung erneut sehr gering, sodass du wenig Probleme haben wirst. 

Wie du siehst, ist die Grafikleistung an sich bei keinem der Effekte an sich ein Problem. Doch was passiert, wenn du alle Effekte gleichzeitig aufmachen willst (und das vielleicht auch noch auf einem zweiten Monitor?)

Je mehr Effekte gleichzeitig angezeigt werden müssen, desto höher wird die benötigte Grafikleistung. Ganz ähnlich ist es mit einem zweiten Monitor. Insgesamt wird sich der Bedarf an Grafikleistung also deutlich erhöhen, sodass es nun Sinn machen kann, in eine bessere Grafikkarte zu investieren. 

Nachdem wir uns jetzt den Zusammenhang zwischen deiner Grafikkarte und deiner Musikproduktion angeschaut haben, lass uns nun die Frage beantworten, welche Komponenten du noch im Auge haben solltest (die teilweise noch viel wichtiger für dich sind).

RAM

Noch wichtiger als die Grafikkarte ist der RAM. 

Doch was ist RAM und wofür benötigt man ihn?

Mit dem RAM speicherst du alle Programme, Projekte und Anwendungen in dem Moment, in dem sie ausgeführt werden. 

Wenn du also 100 Tabs bei Google offen hast, und gleichzeitig einen Film schneidest, benötigst du natürlich mehr RAM als wenn du nur einen einzigen Tab offen hast (und sonst nichts machst.) 

Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben die allermeisten Programme öffentliche Mindestanforderungen, die den RAM betreffen. Hier siehst du einmal die Mindestanforderungen der am häufigsten genutzten Musikproduktionsprogramme:

  • Logic Pro (Apple): 4GB (MacOS)
  • Ableton Live: 4GB (Windows + MacOS)
  • Pro Tools: 16GB (Windows + MacOS)

Allgemein musst du bezüglich RAM wissen, dass man bei RAM kein Limit hat. Je mehr RAM, desto schneller können Anwendungen (unter bestimmten Voraussetzungen) ausgeführt werden. 

Prozessor

Der Prozessor ist das Herzstück deines Computers. 

Er organisiert die Anwendungen aller anderen Komponenten. Es ist also ebenfalls wichtig, für ein gutes Zusammenspiel zwischen Grafikkarte und Prozessor zu sorgen. 

Tipp: Eine gute Grafikkarte ist dafür geeignet, deinen Prozessor bei vielen rechenintensiven Aufgaben zu entlasten. 

Um allgemein ein besseres Verständnis der ganzen Thematik zu bekommen, kannst du dir das folgende Video ansehen:

Wie sollte mein Setup nun aussehen?

Das richtige Setup zusammenzustellen ist natürlich teilweise eine sehr schwere Frage, da sie sehr budgetabhängig ist, allgemein gibt es aber einige Tipps, die ich dir mit auf den Weg geben möchte:

1: Festplatten: Achte darauf, dass du schnelle Festplatten benutzt. Dein Computer ist immer nur so schnell wie das schwächste Teil. Es bringt dir nichts, wenn du Top Technik hast, deine Festplatten allerdings nur 1MB pro Sekunde schreiben können. 

2: Festplatten (Preise): Achte (vor allem bei Apple Produkten) darauf, ob du wirklich internen Speicher haben möchtest. Portable SSDs sind eine preiswertere Alternative und sparen dir viel Geld. (Interne Festplatten können mehr als das doppelte von externen SSDs kosten.) Wenn du wissen möchtest, wo du preislich circa landen wirst, kannst du hier auf Amazon schauen. 

3: Prozessoren: Achte darauf, dass du einen möglichst leistungsstarken Prozessor hast. Achte gleichzeitig aber darauf, dass dein Prozessor ebenfalls nur so stark ist, wie die Komponenten um ihn herum. 

4: Prozessor (Preis): Achte darauf, dass dein Prozessor zu den anderen Komponenten passt. Wenn du einen wahnsinnig guten Prozessor, aber ansonsten nur mittelmäßige Komponenten verwendest, bringt dir die gesamte Power überhaupt nichts. Wenn du wissen möchtest, wo du preislich circa landen wirst, kannst du hier auf Amazon schauen.

5: RAM: Achte darauf, so viel RAM wie möglich zu haben. Du wirst merken, dass dies deinen Workflow tatsächlich extremst beeinflusst, da du (bei viel RAM) quasi unendlich Sachen gleichzeitig laufen lassen kannst. Dadurch kannst du viel mehr in viel kürzerer Zeit erledigen. Wenn du wissen möchtest, wo du preislich circa landen wirst, kannst du hier auf Amazon schauen.

6: Grafikkarten: Kommen wir nun zu den Grafikkarten. Wie du siehst, spielen noch eine Menge an anderen Komponenten eine Rolle. Wenn du allerdings eine Grafikkarte haben möchtest, um deinen Workflow noch einmal zu verbessern, spricht natürlich nichts dagegen. Wenn du wissen möchtest, wo du preislich circa landen wirst, kannst du hier auf Amazon schauen.

7: Wie sieht es mit den Apple „M“ Chips aus? Wenn du zum Beispiel ein MacBook mit M1 Chip hast, hast du quasi eine Grafikkarte, die im Prozessor integriert ist. Wenn du Apples „M“ Chips benutzt, musst du also nicht zwangsläufig eine externe Grafikkarte benutzen. 

Fazit: Brauche ich eine Grafikkarte für die Musikproduktion?

Wie du in diesem Artikel erfahren hast, macht es Sinn, eine gute Grafikkarte zu haben. Gleichzeitig haben wir allerdings herausgefunden, dass die richtige Grafikkarte nur einen kleinen Teil deines Set-Ups ausmacht und dein Workflow von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. 

Allgemein bleibt zu sagen, dass deine Komponenten in deiner Technik immer circa gleichwertig sein sollten. Überflüssige Leistung kann nicht genutzt werden, da ein System immer nur so stark wie seine schlechteste Komponente ist. 

Solltest du also einen Top Prozessor, schnelle Festplatten und viel RAM haben, so macht es natürlich Sinn, auch eine gute Grafikkarte zu installieren. 

Ansonsten kannst du beruhigt sein: Eine High-End Grafikkarte benötigst du definitiv nicht, da die Produktion deiner Musik nicht wirklich viel Grafikleistung erfordert. 

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